28.04.2015

Metriopharm setzt neue Maßstäbe bei Gefäßstützen

 

28. April 2015. Das Berliner Unternehmen Metriopharm Deutschland GmbH und die NanoScape AG aus Planegg bei München sehen in der Entwicklung neuartiger koronarer Stents ein hohes Verbesserungspotenzial für die langfristige Freisetzung von Wirkstoffen.

Herkömmliche Gefäßstützen, sogenannte Stents, bergen immer noch hohe Risiken für Herz-Patienten. Wie jedes Implantat lösen sie in lebendem Gewebe Reaktionen aus, die sich nachteilig auf den Heilungsprozess auswirken können.

Jetzt wollen Metriopharm Deutschland und NanoScape im neuesten Förderprojekt MP-Cap des Medical Valley EMN mit Hilfe einer neuartigen Nano-Beschichtung und mit Wirkstoffen, die eine Restenose unterdrücken können, neue Wege beschreiten.

Durch das so sogenannte „Drug Eluting" soll die Wirkungsdauer von medikamentös beschichteten Stents wesentlich verlängert werden. Bislang lag die Zeitgrenze bei wenigen Monaten.

Neben den koronaren Gefäßen sind perspektivisch weitere Anwendungsgebiete für MP-Cap denkbar. Das Projekt bildet den Startschuss des neuen ZIM-Kooperationsnetzwerks InnoPlanT.NET, einer Initiative des Medical Valley EMN e. V., die deutschlandweit relevante Akteure vernetzt.

Die Aufgabe von Metriopharm besteht darin, entsprechend angepasste Wirkstoffe bereit zu stellen. Im Vordergrund steht dabei die Verträglichkeit des Stents.

Das Berliner Unternehmen wird die therapeutische Wirkung der Wirkstoffe außerdem an Lebendzellen testen. NanoScape arbeitet an der Konzeption eines intelligenten Beschichtungsdesigns und seiner reproduzierbaren technischen Umsetzung im industriellen Maßstab.

Mit dieser Beschichtung soll der Wirkstoff auf den Stent beladen und dessen langfristige Freisetzung ermöglicht werden.

Der nanoskalige Aufbau besteht aus einer Core-Schicht und eine durch den Produktionsprozess regulierbare Hüllschicht. Aus diesem Schichtenverbund werden nach der Implantation des Stents die Wirkstoffmoleküle kontrolliert freigesetzt.

Vor allem die physikochemischen Parameter der Beschichtung und eine ausgeklügelte Abfolge der unterschiedlichen Beschichtungsschritte sind nach Firmenangaben entscheidend.

Mit dem Ziel, Implantate, Transplantate und Knochenersatzmaterial im Sinne der Patienten zu verbessern und die Entwicklung neuer Materialien und Verfahren zu fördern, hat der Medical Valley EMN e. V. den Forschungsverbund InnoPlanT.NET im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) ins Leben gerufen.
Er soll künftig deutschlandweit relevante Akteure aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma, aber auch hochspezialisierte Zulieferer vernetzen.

Quelle: www.med-eng.de